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Bezwinge den Erbeskopf,

09.07.2006 Erbeskopfmarathon 2006! Berühmt, berüchtigt, gefürchtet (gehasst?) als einer der härtesten Marathons, die man sich hier im Süd-Westen Deutschlands (Saar-Pflalz-Kreis) so geben kann. Wir sprechen heute von 110 km bzw. 3100 hm.

"Das wird keine Spazierfahrt", das war mir klar. "Today ist he Day" ist nicht nur ne ziemlich geile HC-Band der 90er, deren LP "Willpower" hier und heute auch bestens als Soundtrack fungieren könnte, sondern auch mein Motto des Tages.
Die Vorbereitung ist zwar leider nicht ganz so verlaufen, wie geplant und eigentlich wollte ich heute "nur" den Halbmarathon fahren, aber ich wurde so sehr dermaßen genötigt, dass ich dann doch mit der großen Runde versuchen sollte.
Mein Plan: Möglichst gut einteilen, keine Pannen, keine Stürze und eine Platzierung innerhalb der ersten Hälfte wäre nett (der Vorbereitung angemessen, bin da realistisch).
So weit, so gut. Morgens natürlich erst mal verpennt und dann das gepflegte Hektik-Programm. Schnell was essen (= reinwürgen), Rad ins Auto und jetzt bloß nix zu Hause liegen lassen!
Nach ca. 80 km, am Tatort angekommen, erst mal schnell die Startunterlagen holen gehen und das komische Ding mit den 2 Rädern klar machen. Danach noch ein kleines Pseudo-Warmfahr-Programm (ca. 10 Minuten Effizienz-Galore, aber Hallo!) um das Gewissen zu beruhigen und ab an den Start. Mehr als ins Mittelfeld im Starterblock (1 großer Block) quetschen war jetzt natürlich nicht mehr drin. Dauerte auch nicht mehr lang, dann kam auch schon der Startschuss. Kurz nach dem Start gab's dann genug Möglichkeiten, sich erst mal nach vorne zu arbeiten, denn bald kommen die ersten Trails und dann kommen i.d.r. sehr bald auch die ersten Stau's.



Schon relativ am Anfang, legte ich mich erst mal in einer engen Kurve ordentlich ins Gras. "So, das hätte ich schon mal hinter mir", dachte ich.
Zufälligerweise hatte ich just heute meinen schnieken Piraten-Dress in weiß an - hervorragend! Ganz großes Kino! Zusammen mit einem Trainingskollegen ging's dann weiter. So wie ich das im Nachhinein mitbekommen habe, hat's mit den Streckenkennzeichungen anscheinend leider nicht immer ganz so optimal geklappt, und so einige sind falsch abgebogen.
Die Einen (versehendlich!!!) zu kurz (= Disqualifikation, sehr ärgerlich f.d. Fahrer), die Anderen zu lang. Nun, wir gehörten zu den Anderen.
Relativ zu Beginn, hatten wir uns mit noch ein paar mehr Leuten verheddert. Große Frustration bei allen erst mal. Das mit der angepeilten Zeit konnte ich wohl haken. Das Problem: wir wussten nicht, wo genau das Ganze passiert ist. Also suchen, suchen, suchen…. Tja, irgendwie fanden wir den richtigen Weg dann und als wir Fahrer sahen, an denen wir längst vorbei gewesen waren, war alles klar.
Na ja, Shit Happens.
Zusätzliche Verwirrung kam später dann noch auf, weil die VP's anscheinend nicht so gestreut waren, wie im Vorfeld angekündigt. Diese waren dann aber auch gut mit allerlei Futter bestückt - meine eigenen Riegel habe ich eh' immer selbst dabei. Da ich nix riskieren wollte, bin ich erst mal mit 2 Flaschen weiter gefahren, was jetzt aber auch nicht weiter dramatisch war. War auch gut so, denn mehrere Krampf-Opfer sollten noch meinen Weg kreuzen. Generell muss ich sagen, dass es von Anfang an schon gleich ans Eingemachte ging. Zähe Anstiege und ein teilweise recht schwieriger Boden; auch die von mir so gehassten Wiesenabschnitte lächelten mir öfters mal zu. Jetzt galt es natürlich Essen & Trinken nicht zu vergessen. Nach ca. 60 - 70 km war ich dann am höchsten Punkt angelangt. Glücklicherweise hat es mit der Einteilung bisher ganz gut geklappt und ich hatte weder Krämpfe, noch Hunger.
Wenn ich mich so umgeschaut hab, war ich da ganz auch froh drum. Danach ging's erst mal wieder runter, leider auch über ganz eklige Wiesenabschnitte, die ich ja so…. ach, das hatten wir ja schon. Noch ca. 35 km zu fahren! Die waren rückblickend wirklich nicht einfach zu bewältigen. Also weiter, und sehen, was noch so geht. Die letzten 10 km waren dann schon richtig anstrengend für mich und ich musste beißen, jetzt keinen Hänger zu bekommen.
Unkoschere Gedanken schossen mir kurzzeitig durch den Kopf, wie z.B.: "Warum mach ich den Scheiss überhaupt?", "bin zu alt f.d. Quatsch", "ich hör auf - kein Bock mehr auf MTB"…. Nix da, weiter geht's!
Am Ziel angelangt ging's dann noch über die obligatorische Rampe und ich habe gerade voll Bock auf heiß Duschen und Pasta, komisch….
Das mit der Platzierung hat dann zwar leider nicht mehr ganz so geklappt, aber ich hatte weder Stürze noch Pannen und konnte von mir behaupten, noch mal knapp 10 km drauf gelegt zu haben - wenn auch nicht ganz freiwillig. Abschließend, bleibt nur zu sagen, dass es trotz des kleinen Fauxpas mit der Streckenmarkierung (vielleicht hätten wir auch ganz einfach nur besser aufpassen müssen!) ein gelungener Tag war.
Der Erbeskopfmarathon ist jedes Jahr immer wieder ein Super-Event und wer kann, sollte sich das mal unbedingt zu Gemüte führen!

Cheers & Gruß,
Amilcar.



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