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PIRATE Tourenwoche La Palma, 03.11. bis 11.11.2003


02.11.03 Sonntag Vier Uhr dreißig, mitten in der Nacht, ertönt ein brachiales Wecksignal, ich muss raus. Rein ins Auto und los auf die Bahn. Fünf Stunden später landete ich im Tiefflug in Heidelberg bei Ubi Blutsventje. Leckere Brötchen zwischendurch beim Bäcker geholt und hin zum großen Frühstückfuttern. Den Rest des Sonntags verbrachten wir mit Packen, mit anderen Piraten essen gehen, Tresenpersonal belästigen ...



Drei Uhr in der Nacht, wieder dieses brachiale Wecken, raus aus der Kajüte, runter in unseren geenterten Hochseedampfer, ein Mercedes Benz Kombi, Baujahr anno 1982. Pünktlich von Stuttgart nach München mit Schmuggelware in den "tune" Hörnchen versteckt. In München hatten Sie uns dann! Denn Mady zerstörte das Laufband und legte somit den ganzen Münchner Airport lahm. Zwei Stunden später auf dem Rollfeld, Mady ging an Bord und endlich ging es los. Auf La Palma gelandet, unseren Dienstwagen beschlagnahmt, schipperten wir sofort in unsere Piratenhöhle, der Musicasa. Den Tag beendeten wir mit Schnaps, Vino tinto und leckerem Fisch und der war wirklich lecker...



Als erste Tour unserer PIRATE Tourenwoche stand die "Gran Lava" Tour auf dem Programm unseres Tourguides Ubi Blutsventje. Mit dem Bike-Shuttle ging es zum Startpunkt, dem großen Lavafeld "Llano del Jable". Über die Ostroute Richtung Süden und die Westroute zurück ging es um die Vulkankette "Cumbre Vieja". Die Wolken im Süden versperrten teilweise die Sicht. Am Ende der Tour fuhren wir noch über den schnellen "Cabeza de Vaca" - Downhill. In Los Llanos angekommen, ließen wir uns auf der Piazza d´Espana, im Cafe Eden unter den riesigen indischen Lorbeerbäumen nieder. Nicht zum letzten Mal...



Die zweite Tour mit Ottes und Martin von der Bike Station Puerto Naos, Wieder wurde bis "Llano del Jable" geshuttlet. Die Bikes wurden auf der Westroute in den tiefsten Süden der Insel beschleunigt. Die Trail-Abfahrt nach Fuencaliente erfolgte auf der "Ruta de los Volcanes". Nach einem Abstecher zum "Volcan Teneguia", der zuletzt 1971 noch mal kräftig Lava und Feuer spuckte, cruiste die Truppe auf der Strasse nach Puerto Naos zurück. Auf der Terrasse in der Musicasa genossen wir, mit einem Sundowner in der Hand, den Sonnenuntergang.



Tour Nummer vier, diesmal mit Begleitung zweier Jung-Biker aus dem Schwarzwald, führte uns in den "Parque National d. l. Caldera de Taburiente", einem der größten Einsturzkrater der Welt, zum Aussichtspunkt "Los Brecitos" in 1100 Metern Höhe. Hier beginnt auch eine der tollsten Wanderungen durch den traumhaft wild-romantischen Krater. Für uns ging es auf gleicher Piste wieder zurück, durch das wasserlose Bachbett zum Ausgang der Caldera. Einer der Jung-Biker musste bei seinem Sturz auf der schnellen Abfahrt Blutzoll zahlen. Anschließend waren die Berge uns wieder wohlgesonnen. Im Cafe Eden in Los Llanos ließen wir die Abfahrt noch mal Revue passieren.



Die fünfte Tour bot uns den Abfahrtsklassiker auf den Kanaren, den Puntallana Downhill. Der Startpunkt liegt kurz vor dem "Roque de los Muchachos", mit knapp 2.500 m die höchste Erhebung auf der Insel, in 1900 m Höhe. In eisiger Kälte durch eine riesige Wolke wurde die Abfahrt zu einer Schlammschlacht. Das Ziel, die Hauptstadt Santa Cruz, lag 40 km vor und 2200 hm unter uns. In Santa Cruz angekommen, genossen wir in einer Tapas-Bar einheimische Gaumenfreuden. Mit dem Shuttle ging es anschließend zurück durch das große Tunnel auf die Westseite.



Tour sechs, die Trailtour. Startpunkt ist der Sportplatz in San Nicolas. Von dort aus ging es mit Martin und Matze, den beiden Tour-Guides der Bike Station Puerto Naos, über den "Cabeza de Vaca" quer durch das große Lavafeld "Llano del Jable" hoch über "El Pilar" zum ersten Trail, den kurzen aber knackigen "Los Cuinchos" Trail. Auf Asphalt fuhren wir über "El Pilar" zurück, bogen in die Piste Richtung Süden ab, wo wir bei der tiefen Kraterspalte "Hoyo de la Sima" in den Trail nach Jedey einstiegen. Ein Snakebite am Vorderreifen, den ersten und einzigen, setzte Ubi Blutsventje aber nur kurz außer Gefecht.



Siebte und letzte Tour, die Königsetappe zum Torre des Time am Kraterrand der Caldera. Dazu mussten wir bereits um 8:00 Uhr aus der Koje. Fünf Bar in die Reifen gepumpt und los ging es, Kette rechts und auf nach Los Llanos, runter bis zum Bachbett. Dann kam die Bergwertung, denn Ubi Blutsventje hatte am Abend zuvor in der Utopia-Bar mit den Bike-Guides bei Caipirina sin alcohol gewettet, dass man den Anstieg zum Mirador del Time unter 30 Minuten knacken kann. Recht hatte er, mir war zwar kotzübel, aber wir haben es in 27 Minuten geschafft. Weiter an der Küste entlang über Tijarafe auf ca. 800 m Höhe bis zum Einstieg in die Torre del Time Piste.



Hier startete vor einer Stunde auch eine geführte Tour von der Bike Station Puerto Naos. Endlich konnten wir auf unbefestigten Wegen biken. Noch hatte die Gruppe eine Stunde Vorsprung auf dem Weg zum Torre del Time. Aber das konnte sich ja noch ändern. Wieder mal hatte Ubi Blutsventje Recht gehabt, denn oben am Aussichtspunkt angekommen trafen wir sie noch an. Dann kam die wohlverdiente Belohnung: die Abfahrt zum Mirador del Time auf Singletrails. Für die Abfahrt nach Puerto Tazacorte nahmen wir die Strasse, nur Mady und Matze versuchten sich an der Steilwand in fast freiem Fall nach unten, siehe Mady´s Video.



Das letzte Frühstück bei Ödi in der Musicasa, großes Buffet, Adressen ausgetauscht und dann ab zum Airport.
Nach dem Einchecken raus auf die Terrasse zum letzten Cafe con Leche.
Die Schmuggelware durch den Zoll gebracht, und dann Kurs in Richtung Heimathafen.
Lust auf eine PIRATE Bikeweek bekommen? Dann kommt doch einfach vom 02. - 09. März 2004 mit auf die Isola Pirata.
Leinen los,
Steffen, Mady, Ubi Blutsventje.



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