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Pirate
Tretroller Urlaub - Lanzarote
Habe ich Euch in einem der letzten Beiträge noch Vorschläge für einen schönen Tretroller-Urlaub gemacht, hat sich Lars aus unserem Team kurzerhand aus dem Staub gemacht!
Er weilt zur Zeit auf Lanzarote und hat natürlich seinen Tretroller im Gepäck!
Seine Berichte und Fotos könnt Ihr hier lesen und anschauen ... und fernweh bekommen!  
Prolog
Der Winter hört einfach nicht auf. Es ist nass, kalt und ungemütlich. Im Garten stolpert man noch über die letzten Schneereste. –
Eigentlich muss man dahin, wo die Sonne scheint …! Man ist Pirat, man muss ans Wasser, man muss auf eine Insel …
Ankunft, 19.03.2011
Es sind 24 Grad, auf Lanzarote scheint die Sonne. –
Noch besser, auf Lanza ist heute Karneval! –
Lasst euch sagen, so etwas Verrücktes habe ich lange nicht gesehen. Eine Mischung aus Christopher Street Day und Carnival in Rio, und ich mittendrin …!
Bin mit meinem Roller und dem Piratenkostüm dorthin. Holla, war das eine Nacht …! (Fotos gibt’s zum Glück keine!)
Tag 1, 20.03.2011

Strecke machen ist angesagt, der Pirat in mir möchte ja fit in die Saison starten. –
Von Playa Blanca aus ging es in Richtung Timanfaya und Tinajo, dann nach Tiagua und San Bartolomé, durch’s Weintal La Gería über Yaiza zurück nach Playa Blanca.
Insgesamt so etwa 85 km, 4:35 h reine Fahrzeit. – War ich platt, aber ich hab’s ja so gewollt ...!

Ach ja, natürlich gucke ich unterwegs auch nach „Bienchen und Blümchen“: Mache hier und da ein Foto, trinke einen Espresso oder springe in die Fluten. –
Unterwegs war ich am ersten Tag mehr als 7 Stunden, halt mit Unterbrechungen oder Bummelei…

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Tag 2, 21.03.2011
Es wurde ein klassischer Marathon, Punktlandung bei 42,2 km (2:24 h).
Von Playa Blanca aus standen Yaiza, El Golfo und El Janubio auf dem Programm. Ein lustiger Rundkurs, zwar relativ flach, der Wind tut weh. –
Piraten gehören ins Wasser, am Nachmittag war Abhängen angesagt. – Cheers!
Pirate Lanzarote

Tag 3, 22.03.2011
Der Tag der Anstiege und Abfahrten: Lanza ist nicht flach, zwar nicht so spektakulär wie z.B. Teneriffa mit dem Teide, dafür aber ein immer wiederkehrendes Auf und Ab.
Und stetige Anstiege bis zu 500 hm auf knapp 10 km gehen auch mächtig auf die Puste.
Von Punta Mujeres (0 m NN) rollerte ich auf direktem Weg rauf zum Mirador del Rio (482 m NN). Eine tolle Fernsicht hat man von dort oben!
Entlang der Küstenlinie des Famara-Felsmassivs trug der Roller mich dann nach Haría und über Arrieta zurück nach Punta Mujeres.
Die Abfahrt ins Tal ist nichts für schwache Nerven: 70 km/h sind locker drin, dazu aber auch Windböen, die sich nicht unbedingt vorher ankündigen. (39 km / 2:30 h)
Ach ja, mein Piratendank geht an ein Lokal in Haría: Espresso und Kaltgetränke gingen auf’s Haus als sie realisierten, dass mein Gefährt ein Tretroller ist und ich mich damit über die Berge fortbewege.
(Ich habe sie dann auch brav einmal rollern lassen, endete beinahe in einer Katastrophe – für mein Gefährt & den Kellner…!)
Pirate Lanzarote

Tag 4, 23.03.2011
Der Windtag: Es war nicht ganz so warm, nur ca. 20 Grad, dafür aber mächtig windig.
Ausgangspunkt war San Bartolomé. Von dort aus ging die Tour über Sóo ins Surfparadies La Caleta de Famara und in einem Rundkurs über Teguise zurück nach San Bartolomé (41 km / 2:02 h).
Bei weitem nicht so bergig wie am Vortag, dafür aber doppelt soviel Wind. (Für die, die 2010 in Den Helder dabei waren: Hier war es ähnlich!)
Die Jolly Roger hätt’s zerfetzt, und mich beinahe auch. Einige Abfahrten waren bei dem böigen Seitenwind nur mit gezogener Bremse möglich, fast wäre ich sogar abgestiegen. – Puuuh, wir machen einen harten Sport …!
Ach ja, Teguise wurde früher immer wieder von Piraten überfallen. Heute war wieder einer dort, aber man ließ ihn gewähren …! Glück gehabt …!
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Tag 5, 24.03.2011
Yaiza – Timanfaya – Tinajo – La Geria – Yaiza – El Golfo – Yaiza (57 km / 2:47 h)
Eine meiner Lieblingsrunden!!! Hauptsächlich durch die Feuerberge und das hochgelegene Weintal der Insel. Man könnte alle 100 m anhalten und Fotos machen.
Die Steigungen sind spürbar, man kann sie aber bewältigen. Der Wind hatte sich gelegt, ein absoluter Traumtag!
 Ach ja, bin mit meiner „Black Pearl“ (Piraten-Alu-Kickbike) unterwegs, Reifen sind vorne und hinten Schwalbes „Marathon Racer“.
Genau die richtige Wahl, man kann durchaus sportlich unterwegs sein und braucht trotzdem nicht auf jeglichen Komfort verzichten.
Pirate Lanzarote

Tag 6, 25.03.2011
Der Lulli-Tag: Yaiza – Timanfaya – Tinajo – La Geria – Yaiza (36 km / 1:49 h)
Was ist die Runde herrlich (s. Vortag)!!! – Am Nachmittag ging’s zum Strand und ins Wasser.
Lanzarote ist die Triathlon-Hochburg schlechthin. Im Mai findet findet hier der nächste Ironman statt, unter Kennern wohl der härteste Ironman der Welt.
Ganz gefürchtet sind die 180 km auf dem Rad, die Strecke und die Insel mit ihren Gegebenheiten (Höhenprofil & Wind) fordern mächtig ihren Tribut.
Schon jetzt sind zahlreiche Athleten hier, um sich auf genau diesen einen Wettkampf vorzubereiten. Ist sehr spannend, sich mit diesen Sportlern zu unterhalten.–
Die ganze Insel wimmelt nur so vor Radsportlern – und alle sind schneller als ich!
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Tag 7, 26.03.2011
Der Höllenritt: Teguise – Mirador de Haría (602 m) – Haría – Mirador del Rio (482 m) – Orzola – Arrieta – Guatiza – Teguise (75 km / 3:30 h)
Diese Runde ist ein mächtiges Stück Arbeit! Von Teguise geht’s erst einmal eine knappe Stunde ununterbrochen nach oben, dann liegt einem die gesamte Insel zu Füßen.
Runter, und wieder rauf. Das Rauf mache ich ja gerne, das Runter … naja!
Hat man die ganzen Berge hinter sich gebracht, beginnt in Orzola eine nahezu ebene Hochgeschwindigkeitspiste auf fast Meereshöhe über 20 km gen Süden.
Das ist ähnlich wie am Niederrhein, kannste morgens sehen, wer abends zu Besuch kommt! Von Guatiza geht’s wieder zurück auf 360 m NN zum Ausgangspunkt.
Ach ja, in Teguise gibt’s ein Piratenmuseum, natürlich ein Muss für mich! (Ron, wusste gar nicht, dass Du dort auch ein Museum betreibst. ;-> )
Habe dort viel über meine Vorfahren gelernt! Ich glaube, ich bin ein sehr lieber Pirat …!
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Tag 8, 27.03.2011
Pausentag!!! Naja, jedenfalls vom Rollern, nur ein wenig „Cruisen“ war abends angesagt. –

Wollte mal wissen, wie so ein Vulkan eigentlich von Innen ausschaut und bin auf die 458 m hohe Caldera Blanca gekraxelt.
Den Kraterrand kann man umrunden, mit einem imposanten Einblick in den Kessel und auf die umliegenden Feuerberge.
Der Kessel hat einen Durchmesser von einem Kilometer und ist einer der größten auf Lanza.

Tag 9, 28.03.2011
Die große Südschleife: Playa Blanca – Yaiza – Timanfaya – Tinajo – La Santa – Sóo – Famara – Mozaga – La Geria – Yaiza – Playa Blanca (98 km / 4:46 h)

Zum Abschluss nochmals die volle Dröhnung!
Alles schon mal gesehen, aber noch nicht in der Kombination.
Eine tolle Runde, immer ein Wechsel zwischen Meereshöhe und ca. 300 m, Vulkanlandschaft, Weinanbau, Strand, Wind und Sand ... Herrlich!
Wenn ich damals Pirat gewesen wäre, ich hätte die Insel auch immer wieder überfallen …! Kann ich ja nachholen … ;->>>

Geschrieben von: Marc Nierhaus

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