Rhens 02.06.2002
Der Traum einmal in den Weinbergen einen Marathon zu fahren
und danach so richtig high vom vielen Weingeist durchs Ziel
zu nageln. Fast wär er zerplazt.......... Leichtmatrose "Lover"
(Bernd Becker) steckte Tag`s zuvor voll in den Vorbereitungen
und begab sich auf Testfahrt um den Wildgripper schon mal
aufzuheizen. Doch schon nach 200 Meter Testfahrt in den heimischen
Wälder gab das Vorderrad dem gnadenlosen Druck der Beine nach.
Ein Donnerschlag und der Wildgripper wurde von der Felge gesprengt
als wäre er im Steinbruch über eine Sprengladung gejagt. Die
Hunde der Spaziergänger gingen durch und die angrenzenden
Pferdeweiden waren wie leergefegt. Der Schlauch einen halben
Meter aufgerissen und der Vorbau 5cm tiefer. Scheißendreck,
das erste Desaster aber auch zum Glück das letzte vor dem
Rhenser Marathon. Schon bei der Anreise am Sonntag meinte
es Petrus gut und ließ die gelbe Sau brennen was das Zeug
hielt. Geiles Wetter, traumhaft schöne Landschaft, brutale
Anstiege und gute Laune, was besseres konnte sich der einsame
Pirat "Lover" nicht wünschen. Doch warum wurde "Lover" unter
die Lupe von den anderen Teilnehmer genommen ? Die Bike Sport
News 4/2002 wurde kostenlos vor dem Start verteilt und darin
versteckte sich auch der Fuertebericht der schwarzen Meute.
he he he... Endlich war es 9.00 Uhr und der Fight konnte beginnen.
Lover drosch im hinteren Mittelfeld los und teilte sich sein
Rennen wunderbar ein. Nach und nach sammelte er verschiedene
Schnellstarter wieder ein und zeigte ihnen den Totenkopf.
Es waren teilweise Steigungen von bis zu 22 % und der ein
oder andere Fahrer war derart von Erschöpfung gezeichnet,
dass bei der nächsten Abfahrt die Kraft fehlte um den Bremsfallschirm
zu öffnen. Mehrere Gegner nagelten daraufhin ungebremst über
die 4 Meter-Böschung in die grüne Hölle. So holten sich anscheinend
die Rhenser Weinberge ihre Nahrung um den Boden fruchtbarer
zu machen. Doch nach ca. 40km war Schluss mit lustig denn
die Streckenbeschilderung war derart schlecht dass man sich
vorkam wie in dem Mafialoch Neapel. Tausend Gassen und keine
Schilder, die ersten Fahrer drehten durch und jagten einfach
kopflos irgend einen Weg entlang. Zwischendurch war immer
wieder festzustellen das man mit dem ein oder anderen Fahrer
irgendwo kreuzte. Es war das Chaos schlechthin. Doch Piraten
orientieren sich an den Sternen und Lover beherrschte diese
Technik. Er fand nach kurzer Verzögerung den rechten Weg und
fuhr dem Ziel entgegen. Bei km 68 kam dann leider wieder der
berühmte ON/OFF Schalter für die Beine und legte sich langsam
in Richtung OFF um. Doch alle Register hatte Lover noch nicht
gezogen und preschte noch mal mit letzter Kraft dem Ziel entgegen.
Von der Anstrengung gezeichnet und vom Staub paniert jagte
er durch`s Ziel und hörte nur noch vom Zielsprecher "Bernd
Becker Team Pirate 75km in 4.04 Std.". Die 1850 hm waren bezwungen
aber der nächste Schock nahte denn bei diesem heißen Wetter
sah Lover im Zielbereich nur noch gepiercte Bäuche, Titten
und Ärsche. Es gab nur eine Rettung, die kalte Dusche und
er duschte verdammt kalt um das alles zu ertragen. Um die
Sinne wieder zu besänftigen pumpte er sich noch die kostenlose
Portion Nudeln rein und musste auf einmal weg. Ganz schnell
weg. Die Viecher im Zielbereich suchten nach der schwarzen
Meute aus der Bike Sport News doch Lover war schon auf dem
Heimweg und lachte still vor sich hin " he he he ". Die Schlacht
war geschlagen. Nun regeneriert er sich im Piratennest für
das nächste Highlight und lässt sich die Beine massieren.
Bis dahin
Lover