Leichtmatrose Steffen Kempendorf und Piratenkapitän Ubi Blutsventje
melden sich ordnungsgemäß von ihrem Orient-Abenteuer: Brandschatzungen
und Verwüstungen an der türkischen Riviera samt Taurus-Gebirge,
zurück.
Auf Einladung des Biketeam-Türkei-Chefs Ünal Tolun, seinen Bikeguides
Bilal und Kerem mit ihrem Hauptquartier in Side, die uns ein
individuelles MTB-Tourenpaket schnürten, machten wir uns mit
der dort erhältlichen GPS-Bikekarte auf die Socken.
Auf dem Weg zum Basispunkt Paradise, Ausgangspunkt für die verschiedenen
MTB-Touren, echt paradiesisch am Manavgat-Fluß gelegen, ca.
12 km von unserer Rentner-Hochburg Hotel Palm Dor in Side entfernt,
musste die alte Steinbrücke, wenn möglich ohne Verluste, überquert
werden.
Bei himmlischen 25 bis 27 Grad Tagestemperaturen spulten wir
so unsere Einheiten auf den präparierten Trainingsrouten ab.
Zur besseren Orientierung befinden sich hier über Leichtmatrose
Steffen Tafeln mit farbig markierten Richtungspfeilen auf der
Strecke.
Nur ca. 6 km und 300 hm von dem Basispunkt Paradise entfernt,
befindet sich die antike Stadt Seleukia, ein wahres Trial-Paradies
mit verblockten Wegen, Säulen und Stufen. Doch zuvor stolperten
wir auf halbem Weg an einem Schlagbaum auf Wegelagerer, die
uns um 1Million Lira erleichterten.
Nach dem zyklopischen Regen letzten Montag ging es für uns am
nächsten Tag auf die Große Tour, zuerst auf Asphalt, vorbei
am Manavgat-See auf eine aufgeweichte Lehmpiste, die uns fast
an den Rand eines Kollapses brachte. Die neuen Conti Vapor Marathonreifen,
die sich total griffig und sicher fuhren, schwollen von ihrer
anfänglichen Größe von 2.1 Zoll auf locker 2.6 Zoll an, was
zur Folge hatte, dass sich die Bikes nicht mal mehr schieben
ließen. Wie Gefangene mit Bleigewichten an den inzwischen plateaubesohlten
Füßen trugen wir die Räder einige Kilometer bis zur nächsten
Einmündung einer Straße.
Zum Ausklang unserer Bikeweek ging es mit dem Bikeguide Bilal
vom Biketeam-Türkei auf die Kavakli-Tour, rund um den Manavgat-See,
hoch zur Staumauer am Oymapinar See. Auf den folgenden 10 km
mit 700 hm am Stück hoch zum Kavakli konnte jeder seinen eigenen
Tritt finden. Nach atemberaubenden Ausblicken über die Seenlandschaft
bis weit übers Meer und tief ins Taurus-Gebirge folgte ein hammerharter
Schotter-Downhill, bei dem mir Bilal zeigte warum er die momentane
Nummer 1 in der türkischen U23 Cross-Country Klasse ist.
Einen nicht so tollen Stand hatte hier Leichtmatrose Steffen
inmitten des ersten Startblocks beim Bikefestival MTB-Marathon
Willingen, doch mit lautem Gebrüll kämpfte er sich an der Meute
vorbei.
Doch wie bei Sindbad, der Seefahrer in 1001 Nacht, war unser
Orient-Märchen leider nach einer Woche vorbei...
Leinen los
Ubi Blutsventje
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