wenn schon nicht der P-Weg in Plettenberg im Herbst, dann
wenigstens der Marathon in New York City im November, dachte
ich mir Ende April nach der kyrill-bedingten Absage meines
Heimat- und Lieblingsrennens.
Mein bessere Hälfte, Wibke, hatte vor drei Jahren schon mal
Erfahrungen auf den 42,195 km im Ruhrgebiet sammeln können
und stimmte spontan meinem plötzlichen Sinneswandel, mal was
ganz anders zu machen, zu.
Dank der ersten Infos von unseren PIRATE-Kollegen Svenny und
Käptn Klotz war die Umsetzung unserer Idee nur noch ein Kinderspiel.
Wenn jemand Mitte Mai auf die Idee kommt, sich in die Schar
der 85.000 Bewerber einzureihen, grenzt es natürlich schon
an Riesenglück überhaupt eine der 38.000 Startkarten zu schießen.
Wir hatten dieses Glück und waren nach einem halben Jahr Vorbereitung
vier Tage vor dem Großereignis in BIG APPLE angekommen.
Nun ja, wie unbeschreiblich groß und geil diese Stadt ist
und was da alles rund um den Time Square los ist, brauche
ich wohl kaum zu beschreiben.
Die, die schon mal da waren wissen es und die, die noch nicht
da waren, sollten es unbedingt mal erfahren - gerade bei dem
guten Dollar-Kurs.
Der Marathon ist dann allerdings die Krönung:
Hier nur kurz in drei Episoden:
1. Vor dem Rennen
Vier Uhr aufstehen. Drei Stunden bei recht kühlen Bedingungen
mit Kaffee, Bagels, Wasser und 38.000 Leuten auf den Startaufruf
warten. Über einen Teppich für die Altkleidersammlung vor
der Verazano Bridge in Stellung bringen. Einen Hammerschauer
über den Rücken bekommen wenn Franky-Boy´s "New York, New
York- Hymne" mit voller Wucht durch die Musicanlage schallt
und los.
2. Während des Rennens
Wir hatten uns irgendwas unter fünf Stunden ausgedacht und
zum Schluß wurde es noch ganz schön knapp. Nach den Flugstrapazen
und dem vollen Touri-Programm waren die Beine aber garnicht
auf laufen aus. Dank der vitaminarmen, landeseigenen Kost
der Amis liesen die Krämpfe auch nicht lange auf sich warten.
Aber egal, dass Spalier von 2.000.000 Menschen - in Worten
- zwei Millionen - treibt einen schon irgendwie ins Ziel.
3. Nach dem Rennen
Geschafft -Riesen Erleichterung, Finisher-Medallie - Riesen
Begeisterung und Glückwunsch-Wellen vom Busfahrer über Gäste
in der Starbucks-Schlange bis hin zum Liftboy - alles gratulieren
in einem Überschwang den des wohl nur in New York gibt. Riesen
Schmerzen auch noch Tage danachaber auch in der Ergebnissliste
der New York Times. Rückflug und: dass wars.
Nach dem Urban Jungle von New York bereite ich mich jetzt
auf den richtigen beim CAPE EPIC 2008 vor.
Bis bald und Kette Rechts
Stefan "ZIMBO"