„Mein Teampartner ist ausgefallen – ich brauche Ersatz für das 24h Rennen in Driedorf!“ hieß es von Matthias Allerödder wenige Tage vor dem Rennen. Erst wusste ich nicht so recht, ob ich mir das schon wieder antun sollte. Das letzte Rennen mit meinem Teampartner Matthias war aufgrund von massiven Regenfällen eine Schlammschlacht wie es besser nicht geht. Der Wetterbericht sah auch dieses Mal nicht besser aus – Regen, Regen, nichts als Regen! 3 Tage vor dem Rennen sagte ich dann doch zu, da ich nicht das ganze Wochenende zu Hause verbringen wollte!
Wir starteten somit zusammen im 2er Mixed Team auf einer Strecke mit ca. 5 km Länge und rund 140 Höhenmeter. Start war am Samstag um 13:00 Uhr. Bis kurz vor dem Start hatte es geregnet, doch mit dem Startschuss änderte sich auch das Wetter und es wurde trocken. Beim Start stand mein Teampartner in der ersten Reihe und gab beim Startschuss schon einmal richtig Gas!
Ich übernahm kurz darauf die zweite Runde. Wir wechselten uns zunächst Runde für Runde ab, um möglichst mit einem hohen Tempo den anderen Teamfahrer deutlich zu machen, dass wir das Rennen dominieren!
Wir führten von Anbeginn die Wertung der 2er Mixed Teams und fuhren bis zum Anbruch der Dunkelheit 3 Runden Vorsprung heraus. Da wir beide noch keine große Erfahrung im Mixed Team hatten, änderten wir ab und zu die Rundenwechseltaktik. Es bewährte sich ein Zwei-Runden-Wechsel.
Nach knapp 10 Stunden Fahrzeit, als die Muskeln zum ersten Mal nach Ruhe ächzten, war mein Tiefpunkt erreicht… wie sollte ich nur das komplette Rennen durchstehen? Aber ich konnte meinen Teampartner ja nicht hängen lassen, und ich rollte somit gemütlich meine Runden weiter.
In der Nacht waren dann die Kräfte irgendwie wieder da, die etlichen Kuchenstücke von der Verpflegungsstation halfen dabei wohl auch ungemein! Wir waren nun nicht mehr zu Bremsen! Das schönste bei einem 24h Rennen ist definitiv der Sonnenaufgang! Ich genoss die Zeit, bei der es Runde um Runde heller wurde und ich war froh, dass meine Beleuchtung nicht vorzeitig schlapp gemacht hatte.
Die anderen Teams hatten in der Nacht deutliche Probleme und auch die Müdigkeit machte allen zu schaffen! Wir haben uns aber keine Pause gegönnt!
In der Wechselzone stand unser Campingstuhl mit der Silberfolie zum Warmhalten, was beides gute Dienste leistete wenn wir auf den anderen warteten. Nach der Nacht hatten wir einen Vorsprung von kaum zu glaubende 14 Runden auf Platz 2 und ganze 20 Runden auf die Drittplatzierten. Mit dem Wissen, das nur noch ein Defekt oder Sturz etwas am derzeitigen Rennstand ändern könnte, entschlossen wir uns, das Tempo herauszunehmen und auf Sicherheit zu fahren.
Wir verloren zwar die ein oder andere Runde noch an die Konkurrenten, aber bei so viel Vorsprung muss man sich ja auch nicht stressen!
Am Ende wurde es ein nie gefährdeter Start Ziel Sieg!
Caro