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Norseman 2012 – Extremtriathlon – 04.08.2012

Die Vorbereitung
Am 27.07.2012 hob der Flieger nach Norwegen ab. Nach 2 Stunden landeten wir (Der Athlet, der Läufer-Support, die Flaschen-Girl-Supporter, der Raceday-Fahrer) am Flughafen in Oslo.
Trainingsbeginn am Samstag: Schwimmen im Eidfjord bei 12 – 14 ° Celsius, 400 Meter, kalt wars. Das ganze am Montag nochmal und am Donnerstag einmal über den Fjord zirka 2000 Meter, ganz schön kalt. Für mich ein kleiner Vorgeschmack auf den 04.08.2012.
Lauftraining gestaltete sich sehr einfach. In der schönen Landschaft Norwegens waren die Trainingskilometer manchmal etwas zu schnell vorbei. Bergauf, bergab inklusive. Kleine Radeinheiten waren schnell durchgeführt. Ideales Trainingsgelände  für alle Sportarten und Bedingungen (kalt, bergig, flach).
Verpflegt wurde standesgemäß: Fisch. Aus eigenen Fanggründen und mit Chefangler.
Pirate Das Rennen.
Morgens um 2:45 Uhr war für mich die Nacht zu Ende.
Ein kurzes Frühstück, ab aufs Fahrrad  und los gings zur Wechselzone 1. Supporter Kathi begleitete mich auf dem ersten Weg. Konzentriert das Rad eingecheckt. Schnell noch von einem Mitstreiter eine Luftpumpe geliehen.
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Die Fähre
Pünktlich um 04:00 Uhr legte die Fähre ab und nahm Fahrt zum Schwimmstart in 3,8 km Entfernung vom Steg in Eidfjord auf. Wassertemperatur 13,5 ° Celsius. Leichte Nervosität machte sich bei mir breit.
Pirate Schwimmen 3,8 Kilometer
Hier das erste Extrem: Bei „normalen“ Triathlons wird unter 14 ° Celsius das Schwimmen durch Laufen ersetzt. Doch nicht hier: Schwimmen gibt es immer! Der Start erfolgte durch den Brave-Jump oder durch die Chicken-Door. Klar, für mich gab es nur den Brave-Jump durch die Fährenklappe.
Das Horn der Fähre läutete den Start exakt um 05:00 Uhr ein. Durch den Fjord ging es zurück nach Eidfjord. Bei Kilometerstand 3,4 die erste Hürde: Ich überlegte ernsthaft aufzugeben, zum Glück war kein Boot in der Nähe und ich entdeckte den Kai … und weiter gings. Am Schwimmziel standen  schon meine Supporter mit dem Fotoapparat bereit. An das Foto kann ich mich später nicht mehr erinnern.
PirateWechselzone 1 (von Schwimmen auf Rad)
Kalt, definitiv. Zittern inklusive, wohl auch schon eine beginnende Unterkühlung. Mein Supporter Korbi stand schon bereit um mir beim Wechsel zu helfen. Diesmal bitter nötig, obwohl der Wechsel sonst alleine klappt. So wie ich zitterte, hätte es ohne Hilfe definitiv doppelt so lange gedauert. Nach Zählung durch die Supporter ging es für mich als 26ter auf die Radstrecke.
Pirate Radfahren 180 Kilometer
Zweites Extrem: 5 Berge gab es zu erklimmen, der Erste ging von 0 m auf 1250 Höhenmeter. 35 Kilometer Anstieg durch wunderschöne norwegische Landschaft. Ein paar Plätze konnte ich hier gut machen und kam am Endpunkt des Anstiegs in Dyranut als 12ter an der Supportzone an. FLASCHE aufgenommen und eine halbe Banane gegessen, ohne Stopp. Und weiter ging es für mich in die Ebene. Es folgte das schnellste Stück über eine reizvolle Hochebene. Zirka 50 Kilometer waren zu bewältigen. Das „Race manual“ sagt hier: „It might be rather cold during this part of the race“: stimmt! Egal, weiter; so kalt wie beim Schwimmen konnte es gar nicht mehr werden. Nach dem Städtchen Geilo ging es endlich wieder bergauf. 45 Kilometer mit drei kleineren Bergen. Nach einer schnellen Abfahrt vom letzten Berg mit ca. 70-80 km/h, musste ich das letzte Hindernis vor der Laufstrecke überwinden. Diesmal nur 1200 Höhenmeter auf den „Imingfjell-Mountain“. 50 m weniger als beim ersten Berg... eine Spazierfahrt. Hier ein kleiner Schreck: ein sehr schneller Fahrer kam von hinten. Kurze Ansage von ihm: „I'm in training, not in the race“. Puh! Oben am Pass warteten bereits meine Supporter und verpflegten mich für die Fahrt über die 10 km Hochebene. Jetzt merkte ich die Anstrengung des Berges. Allerdings ging es jetzt fast nur noch bergab. Eine schöne langgezogene Abfahrt mit ein paar Spitzkehren musste ich mit quietschenden Bremsen bewältigen. Meine Support-Crew konnte mich wegen der hohen Geschwindigkeit fast nicht mehr überholen ;) Die letzten Kilometer konnte ich nochmals gut in die Pedale treten. Die Strecke war ziemlich eben und schnell. Ein paar Bodenwellen machten mir das Leben schwer. Die meisten konnte ich erkennen und grobe Schläge vermeiden. Juhu, ich entdeckte das Schild 180 km, jetzt war die Wechselzone ziemlich nah. Im Verlauf hatte ich beim Radfahren noch zwei Plätze gut machen können.
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Wechselzone 2 (von Rad auf Laufen)
Korbi stand bereit und nahm mein Rad in Empfang. Alles war bestens vorbereitet. Anders als in T1 konnte ich hier zügig wechseln.  Auch ließ sich jetzt die Sonne blicken. Als 10ter ging ich auf die Laufstrecke. Den Ausblick von der Wechselzone verpasste ich leider, aber ich hatte noch beim Laufen Zeit mir den See anzuschauen.
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Laufen 42,195 Kilometer (1800 Höhenmeter auf die letzten 17,5 km)
Platz 9 direkt vor mir... Ok, los gehts, direkt überholt!. Das erste Stück ging an einer Straße entlang. Lauftechnisch war dieser Teil etwas unspektakulär, landschaftlich aber immer noch klasse. Platz 9 gab ich auf diesem Stück leider gleich wieder ab. Nachdem ich die Trinkflasche nicht gut halten konnte, änderte mein Supportteam die Taktik auf „Verpflegung - wann immer möglich“. So kam ich sehr gut durch die ersten 25 Kilometer. Ab Kilometer 20 sah man bereits das Ziel: Gaustatoppen, ein weithin sichtbarer 1883 m hoher Berg.
Ab 25 Kilometer verließ mich mein Supportteam,um meinen Support-Läufer zu Kilometer 37,5 zu bringen. Noch ein bisschen Weg für mich, denn jetzt begann der Berglauf von 17,5 km von zirka 83 auf 1883 Höhenmeter.  Meine leere Trinkflasche gab ich zwischendurch dem Supporter von Nr 74. Ein paar Höhenmeter später fuhr ein Auto neben mich: Meine Flasche wurde mir gereicht: „It's Cola“. Ich war baff. Ein weiterer Punkt, der dieses Rennen auszeichnet und für mich zum Besten meiner sportlichen Erfahrung macht.
Am Berg überholte ich noch einen Läufer und schob mich wieder auf Platz 9. Der erste medizinische Check bei 32,5 km war zügig erledigt und weiter ging es zum nächsten bei 37,5 km.Hier auch kein Problem. Rucksack mit Ausrüstung vom Support-Läufer (mit Sponge-Bob-Socken) übernommen und gemeinsam rauf auf den Berg. Nach einem kräftezehrenden Anstieg über echt große Steine war endlich das Ziel erreicht: 226 Kilometer lagen hinter mir. Das schwarze T-Shirt (Belohnung für die besten 160) und der neunte Platz waren gesichert.
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Fazit:
Eine klasse Support-Crew und wenig, aber hoch motiviertes Publikum waren ausschlaggebend, um diesen Erfolg zu erzielen. Sicher auch nicht von Nachteil war die Tatsache, dass der Renntag der einzige regenfreie Tag während unser zwei Wochen Norwegen war.
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Die Support-Crew
Kathi (Frühaufsteher, Werbeikone), Alex (Topversorger), Korbi (Support-Läufer der letzten 5 Kilometer), Flo (Multi: Fotograf, Racedriver, Angelspezialist)
Pirate-Fahne
PirateFakten
240 Athleten starteten am 04.08.2012, 208 kamen ins Ziel.
Die coolste Nummer im Rennen: 123

 

Zeit

Platz

Gesamtzeit

12:35:52

9

Schwimmen

01:09:10

23

Wechselzone 1

00:06:17

65

Rad

06:19:27

12

Wechselzone 2

00:00:58

3

Laufen

04:59:58

12

 

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