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Pirate
31. Straßenlauf „Rund ums Bayerkreuz“

Irgendwann Anfang des Jahres bat der Captain um die Wettkampftermine. Flux zusammengeschrieben, gemeldet und fertig … denkste. Aus dem Gesichtsbuch sprach eine Stimme zu mir: Melde doch für Leverkusen, genialer Lauf, schnell und gut organisiert. Der Termin passte auch gut in meinen Plan - also gemeldet.

Nach dem Stadtlauf in Düren war eigentlich geplant, hier ein kleines bisschen schneller zu gehen, so vier bis sechs Sekunden. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Eine fette Erkältung warf mich im Training zurück und von allen Ecken und Ende rief mir irgendjemand „Piano!“ „Kein Tempotraining!“, „Mach langsam!“ und ähnliches zu. So vergingen die Tage und Wochen, die Trainingsaufzeichnungen bewegten sich bis auf zwei Ausnahmen nur im GA1-Bereich und so langsam kamen Zweifel, ob das Ganze überhaupt Sinn macht.
Als ich mich dann mit Dietmar unterhielt meinte er auf einmal ganz trocken: ach, da lauf ich mit. Gesagt – getan.
Der 04.03. kam, wir fuhren nach Leverkusen, meldeten Dietmar nach und liefen uns ein. Auf der Fahrt hatte ich noch mal mein Ziel ausgegeben- 4:18er Pace, wenn‘s gut läuft am Ende anziehen damit `ne 42 vor dem Doppelpunkt steht.
Nach dem Einlaufen fragte Dietmar nur ob ich ihm sehr böse wäre, wenn er sich nicht streng an meine Vorgaben hielte und es etwas schneller würde, schließlich hätte er sich beim Einlaufen ein Bild gemacht.
Dann ging‘s zum Start und los! ATACKEEEEEE!!!!!

Nach einem Kilometer standen die ersten Trainer am Rand und brüllten was von 3:50 … Viel zu schnell!!! Tempo raus!!! Die Runde endete mit einem 04:05er Schnitt. Immer noch deutlich zu schnell. Aber mir ging‘s gut und Dietmar genoss seinen Trainingslauf.


Das Wetter spielte auch mit, 13°C, bewölkt und so gut wie kein Wind. Auch die Zweite Runde lief mit einem 04:07er Schnitt sauber durch.


Zwischenzeitliche Blicke auf die Uhr zeigten mir immer wieder diese komische „0“ hinter dem Doppelpunkt. Na ob das gut geht!!!


Dietmar kontrollierte die Durchgangszeiten und die sahen gut aus …


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Runde drei was langsamer und Runde vier, die letzte, noch mal Gas geben. Schnitt unter vier? Wie soll das im Ziel aussehen. Ich wartete minütlich auf das Ziehen im Zwerchfell, das Kribbeln im Nacken und das Stechen im Magen. Nichts? Also weiter ziehen. Letzte Kurve und dann ein Bogen … Mist, das war der Start … noch 400 Meter … und da kommt sie die große Frage: Kotzen und Zeit verlieren oder Tempo etwas raus nehmen und Zeit verlieren? Letztere Alternative bedeutet weniger Zeitverlust. Also ziehen bis der Kotzreiz kommt und dann da bleiben…


Ein letztes Aufbäumen, ziehen, kämpfen, beißen … Ein Blick nach oben über den Zielbogen 41:25 und noch … ja wie viel eigentlich? EGAL, DIE 41 MUSS STEHEN … ZIEH!!! QUÄL DICH DU SAU!!! GEKOTZT WIRD SPÄTER!!!


Ziel! Zeit stoppen, an den Rand und … Husten ;-)
Nach ein paar Sekunden ist wieder alles ok und ich kann auf die Uhr schauen – 0:41:48! Wahnsinn. Dietmar grinst mich an und fragt ganz scheinheilig: Na, bist Du jetzt böse dass Deine PB die 42 und 43 nicht gesehen hat? Zufrieden grinse ich zurück … trinken, und was anziehen…


Die Trainingsumstellung scheint sich doch bezahlt gemacht zu haben. Ach ja, am Abend dann endlich die offizielle Zeit:

0:41:47 – PB! YESSSSSS!

Danke Dietmar! Ich werde mich leider nicht revanchieren können …

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