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Pirate
Das war mein "P-Weg"
Es war mein dritter Versuch, überhaupt mal an die Startlinie zu kommen, 2009 verletzt, 2010 vergrippt, 2011 verzichtet, weil Murphy´s Gesetz befürchtet, sollte es 2012 dann endlich soweit sein. Und, heureka, ich kam sogar in den Startblock, das war doch schonmal was. Angespannt ob der fürchterlich vielen Starter, wie da durch kommen?

Ok, durch meine feige, weil sehr späte Zahlung, landete ich im vorletzten Block, ok, selbst Schuld.
 
Die Stimmung in Plettenberg war, wie von so vielen bereits beschrieben, der Hammer, schon in der Startphase. Das Teilnehmerfeld extrem gross, was sich für mich eben bereits kurz nach dem Start auch direkt rächte, denn ich kam nur schwer an einigen langsameren Fahrern am ersten Anstieg vorbei. Aber mit dem Vorhaben, mich da auch nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, peitschte und geißelte ich mich eben mit dem Gedanken "DU hast so spät bezahlt, DU hast jetzt das Überholproblem von xxx Leuten" Next year....
pirate-hamburg

Der erste Waldschotteranstieg erwies sich als mittlere Katastrophe (wie von Raphaela mir vorher bereits mitgeteilt) Es wurde kreuz und quer geeiert, abgestiegen, kreuz und quer geschoben (es kann ansich nicht nicht so schwer sein, auf einer Linie zu schieben, nämlich der Rechten, damit diejenigen, die Anstiege jenseits der 10% auch durchfahren können, nicht auch noch vom Rad müssen. Ich hatte Glück, und nen grosses Mundwerk und bat die Herren aber durchaus freundlich, doch bitte die Spur zu räumen. Danke, bitte, weiter gings.

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So kurbelte ich recht problemlos meinen Stiefel runter, wunderte mich wieder einmal über die Schattenlutschenden Herren an meinem Tigazebrastreifenkuh-Hintern, ohne jedoch selbst mal auf den langen Flachstücken einen Herren der Schöpfung wirklich greifen zu können.
 
Lediglich mein Puls machte mir nach guten 2 Std. dann etwas Sorge, er war immer noch extrem hoch mit guten 186 in den Maximalbelastungen, das liess widerum auf einen sehr hohen Durchschnittspuls schließen. Das das evtl. nicht ganz bis zum Ende gutgehen könnte, das kalkulierte ich schonmal sicherheitshaber mit ein, und griff Bananen und futterte mein Gel und leerte auch schonmal langsam meine Flaschen. Als ich dann im letzten Drittel auf Pitjes aufschloss, freute ich mich drüber, zumdindest einen Piraten mal ein wenig als Begleitschutz haben zu können.

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Alles gut, alles toll, bis wir zu einer Saalhausenwürdigen engen Rampe kamen. Ich beschloss direkt bei Sicht in die Wand.....absteigen. Fahren tat da sowieso kaum einer, und bevor man auf der Nase liegt, weil der Platz zu eng wurde....
 
Auf halber Höhe klopfte mein hinterer Oberschenkelmuskel an, sachte, aber recht deutlich, ich stapfte langsam weiter und betete (ja, kein Witz) wusste allerdings, das wird eng. Oben aufgestiegen, weiter. Es reichte, es hielt, bis zum letzten, bedauerlicherweise in diesem Fall auch recht technischen Trail, wo treten dann nicht mehr möglich war.

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Mein Gejammer auf dem Weg nach unten erzeugte sehr viel Mitleid bei den Hinterherfahrenden. Leider muss ich auch noch an jeder zweiten Spitzkehre absteigen, da die Fahrtechnik bei einigen nicht wirklich grandios war, und eben abgestiegen wurde. So quälte ich mich runter und erinnerte mich direkt daran, das Raphaela sagte "nach der Brücke noch zwei km". also Zähne zusammenbeissen und ab dafür. Oberschenkel links krampfte, Oberschenkel rechts machte doppelte Arbeit und entsprechend kurz vor Ziel dann "zu". Ende aus Micky Maus, wo ist das sch......Ziel??? Da war es....der P-Weg hätte für mich keine
2 km länger mehr sein dürfen.

pirate-hamburg


Der nette Fahrer Jan-Dirk vom Racing Team Fleckner (der mich auch lange Zeit immer wieder begleitete) nahm mir mein Rad ab, ich quengelte vor mich hin und ein ebenso netter Mensch von SOG-Events, drückte mir den verkrampten Muskel aus. Heidewitzka. Zu den Streifen auf dem Trikot kamen Sternchen vor den Äuglein.
 
So kann ich mit meinen 2:39 Nettozeit auf der Kurzstrecke und dem 8. PLatz der AK Sen1 (20 Platz gesamt, da nachträglich noch eine Fahrerin disqualifiziert wurde) absolut zufrieden sein. Ich denke, mehr wäre auch ohne Krampfgedöne nicht drin gewesen, dafür hätte ich mehr rausnehmen müssen vorher....Jacke wie Hose.
 
Empfangen durch Bütti und Pitjes im Ziel, ersterer dehnte mich auch noch mal freundlichst durch :-) war der P-Weg für mich der stimmungsvollste Marathon bis dato überhaupt, wenn auch nicht eine Strecke, die mir, rückblickend, wirklich so lag. Zuviele Leute auf der Strecke, zuviel unflüssiges Fahren vor allem an den Anstiegen durch die viele Schieberei. Konzentration sehr hoch, vor allem berghoch, um alle Fahrer und Ihre Spurwechsel lesen zu können.
 
Aber, ich denke, nächstes Jahr wieder, aber diesmal in einem vorderen Block.
 
Bis nächstes Jahr in Plettenberg!!!

Frau Kaup


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